Liebe Mitglieder und Fans der Eintracht,
die verbliebenen Mitglieder des Aufsichtsrats der Eintracht Braunschweig GmbH & Co.KGaA treten laut Medienberichten in oder vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung (aoMV) am Dienstag, 20. Juli, (VW-Halle, 18 Uhr) zurück. Damit folgen sie der Aufforderung der Initiative, die in kürzester Zeit rund 160 gültige Unterschriften gesammelt hatte, um diese Sondersitzung zum Thema AR zu beantragen.
Seit 2018 bemängeln wir die Zusammensetzung des Gremiums. Auch in der jüngsten JHV 2020 wurden deutliche Signale des Misstrauens gesendet. Leider wurden die Hinweise der Vereins-Mitglieder stets negiert und der AR wirkte, wie in der Presse zu verfolgen war, völlig zerstritten weiter. Er ist aufgrund der daraus resultierenden Tatenlosigkeit maßgeblich verantwortlich für den erneuten Abstieg in die 3. Liga.
Da von Seiten des Vereins keine Anstalten gemacht wurden, das Versagen aufzuarbeiten und ein Konzept zu entwickeln, wie hier Profi-Fußball nachhaltig und erfolgreich betrieben werden soll, sahen wir uns gezwungen, diese Mitgliederversammlung einzuberufen. Sie ist das oberste Gremium des Vereines und in einem offenen Brief baten wir alle, die die Eintracht im Herzen haben, beim Neuanfang zu helfen.
Groß war der Zuspruch aus allen Bereichen der Gesellschaft. Groß war auch der Wunsch sich einzubringen und vor allem gemeinsam und einträchtig einen AR aufzustellen, der mit vielfältigen Kompetenzen den Herausforderungen des Profi-Fußball gewachsen ist.
Jedoch bereits im ersten Gespräch mit den Antragstellern Sebastian Götze und Wolfgang Schoeps signalisierten die Präsidiums-Mitglieder Christoph Bratmann, Rainer Cech und Axel Ditzinger, dass keinerlei Interesse besteht, eine von der breiten Mehrheit der Mitglieder mitgestaltete Lösung zu finden. Stattdessen verwies Rainer Cech auf den Wahlausschuss unter Führung des Präsidiums, der die Auswahl der AR-Kandidaten vornimmt und vorsortiert.
Einen weiteren direkten gemeinsamen Kontakt zwischen Antragstellern und Vereinsführung gab es nicht. Das gilt auch für diverse AR-Kandidaten, die sich bei Vereinsmanager Sven Rosenbaum schriftlich und mit Lebenslauf beworben hatten. Unter ihnen befand sich auch Professor Dr. Diethelm Klesczewski, den wir als Initiative vorgeschlagen hatten und dessen juristische Expertise als Universitätsprofessor in Leipzig wir im AR für sehr sinnvoll erachten. Nach unseren Informationen handelte es sich bei den zahlreichen schriftlichen Bewerbern ohne Ausnahme um honorige Personen, die vom Wahlausschuss völlig unbegründet ausgegrenzt wurden.
Gleiches gilt für den von der Fanabteilung (FA) vorgeschlagenen AR-Kandidaten Reiner Albring, der im Januar 2020 bei der FA-JHV von über 80 Mitgliedern ohne Gegenstimme nominiert worden war, im Beisein der Präsidiums-Mitglieder Christoph Bratmann, Dennis Kruppke und Kay-Uwe Rohn. Wie uns aus mehreren zuverlässigen und voneinander unabhängigen Quellen vor und nach seiner Befragung im Wahlausschuss zugetragen wurde, hatten die Mitglieder des Wahlausschusses nie die Absicht, den legitimierten AR-Kandidaten der FA zur Wahl zuzulassen.
Für uns belegen die Vorgänge rund um die AR-Wahl ein zweifelhaftes Demokratieverständnis. Mit Hilfe des Wahlausschusses wird offenbar die Mitgliederversammlung als höchstes Gremium des Vereins konterkariert. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn jeder Bewerber eine faire Chance erhalten hätte, sich vor und während der AR-Wahl bewerben zu dürfen, so wie es bei vielen anderen Vereinen wie z.B. Fortuna Düsseldorf, Dynamo Dresden, 1 FC Nürnberg, FC Schalke 04 und sogar Hannover 96 geschieht. Christoph Bratmann, aktuell AR-Vorsitzender und als Präsident im AR gesetzt sowie Rainer Cech, der mit seiner AR-Kandidatur nach dem Präsidiums- und dem Vorstands-Posten in der Eintracht Braunschweig Stiftung das dritte hohe Amt anstrebt, wollen offensichtlich eine AR-Zusammensetzung, die einzig ihrem Gusto entspricht.
Und bezüglich des wiederholt angeführten Kriteriums des Interessenkonflikts möchten wir zumindest anmerken, dass AR-Kandidat Jens-Uwe Freitag vom Sponsor BS Energy glühender Anhänger Hansa Rostocks ist.
Aufgrund der völlig intransparenten Kandidatenfindung (ein VW-Vertreter sowie ein weiterer Sportexperte sind knapp einen Tag vor der Veranstaltung nicht bekannt), weckt zudem der beim Hybrid-Verfahren festgelegte Abstimmungszeitpunkt um 20 Uhr große Verfahrens-Bedenken.
Alle diese Punkte waren Thema in unserer jüngsten Vollversammlung, bei der wir unter Beachtung der Corona-Regeln zusammenkamen. Der lebhafte und intensive Gedankenaustausch war getragen vom Entsetzen über die undemokratische Mitgliederfeindlichkeit einiger Vereins-Funktionäre, die die Geschicke des BTSV allein lenken wollen. Dies ist nicht hinzunehmen, lautete die einhellige Meinung der Initiativ-Mitglieder. Ebenso einträchtig wurde beschlossen, weiterhin zusammenzustehen und für Teilhabe und demokratische Strukturen im Verein zu kämpfen.
Für uns ist das die Bestätigung, in unserem Verein Eintracht Braunschweig noch nachdrücklicher für Transparenz, Offenheit, Ehrlichkeit und Vielfalt sowie der gemeinsamen Suche aller Mitglieder nach geeigneten Personalien einzutreten. Nur so können wir auf Dauer einträchtig erfolgreich sein und gemeinsam mit den Mitgliedern, Fans und Sponsoren der GmbH sowie in der Folge auch dem Gesamtverein den Weg in eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft beschreiten.
Bleibt gesund und mit demokratischen blau-gelben Grüßen
Eure Initiative Eintracht